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Sebald II: Träumereien eines einsamen Spaziergängers (Wdh.)

Über Jean-Jacques Rousseau – Gelesen von Markus Boysen: “Um dem Titel dieser Sammlung ganz gerecht zu werden, hätte ich sie vor 60 Jahren beginnen müssen, denn mein ganzes Leben ist nur eine lange Träumerei gewesen, in Kapitel gegliedert und durch meine täglichen Spaziergänge.” So schreibt Jean-Jacques Rousseau in einer Einleitung zu seinen “Träumereien eines einsamen Spaziergängers”, und er fährt fort: “Obgleich spät, beginne ich sie heute, weil mir in dieser Welt nichts besseres zu tun bleibt. Ich fühle meine Einbildungskraft schon erstarren und alle meine Kräfte schwächer werden. Ich warte darauf, zu sehen, wie meine Träumereien von Tag zu Tag kälter werden, bis die Mühsal, sie aufzuschreiben, mir den Mut dazu nehmen wird. So muss mein Buch, wenn ich es fortsetze, auf natürliche Weise enden, wenn ich mich dem Ende meines Lebens nähere.”