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Aktuell

Seit Jahren steigt in Deutschland die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Heimen und betreuten Wohngruppen. Ende 2011 lebten rund 65.000 junge Menschen in einer betreuten Wohnform. 2016 wurden schon 95.582 Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen betreut… Jetzt ist das, was man unter dem Begriff “Heimerziehung” in DDR und Bundesrepublik begriffen hat für viele der dort Erzogenen ein Alptraum gewesen… Beide Staaten bekamen 1991 ein reformiertes Jugendhilfegesetz, das staatliche Eingriffe durch freiwillige Hilfen ersetzte… Doch Ende der 1990er kippte die Stimmung. Im Land dominierte ein Diskurs über eine bedrohliche, gewalttätige Jugend…es folgte eine Gründungswelle für „Intensiv-therapeutische“ Heime. Aber wie stehts um die stationäre Kinder- und Jugendhilfe heute und wie geht es denen, die sich da in Obhut befinden oder aus ihr entlassen werden? Heute haben wir Anja und Johanna zu Gast. Die beiden haben eine Demo am Samstag, dem 28.5. angestossen…Die soll die Rechte von Kindern und Jugendlichen stärken, die stationär in der Jugendhilfe untergebracht sind …sie bezeichnen sich auch als Careleaver:innen. Sie fordern die Abschaffung von freiheitsentziehenden Maßnahmen und geschlossenen Unterbringungen. Sie fordern Zugang zu Beschwerde- bzw. Schlichtungsstellen und außerdem wollen sie Vernetzung untereinander fördern… Mehr dazu in dieser Sendung und hier: Jugendhilfe ohne Ohnmacht…. Und noch mehr zur Gewalt, die in uns allen steckt.