In der Coronapandemie wurden gesellschaftliche Unterschiede erneut richtig krass sichtbar. Besonders die indigenen Gruppen Lateinamerikas blieben bei den Coronapolitiken der einzelnen Staaten weitgehend außen vor. Ein Beitrag von Mirjana Jandik und Yanua Liseth Atamain aus Peru zeigt, wie die Corona-Politik das historisch gewachsene Misstrauen der Indigenen gegen den Staat wieder verschärft hat. In Honduras lief es ähnlich: Während der Corona-Pandemie waren die Garífuna-Gemeinden auf sich selbst gestellt. Eine Garifuna Organisation eröffnete daher 33 Covid-Zentren. Aus einem Teil davon sind mittlerweile Zentren für traditionelle Heilmethoden geworden, die Casas de Salud Ancestral. Steffi Wassermann und Jutta Blume besuchten die Zentren im Rahmen ihrer Reise im August. Über El Salvador berichten die Aktivistinnen Sonia Urrutia und Verónica Guerra während einer Rundreise in Deutschland ein. Mirjana Jandik traf sie im Büro der ila und fragte, wie Pandemiemanagement und politische Krise zusammenhängen.
Kuba hat ein neues Familiengesetz. In einem Referendum stimmten die Kubaner*innen und Kubaner unter anderem für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Wir sprechen darüber mit der Feministin und Aktivistin Sam Olazábal. In Brasilien gab es Präsidentschafts-, Kongress und Regionalwahlen, in vier Wochen gibt es um die Präsidentschaft eine Stichwahl zwischen Jair Bolsonaro und Lula da Silva.
In einem Beitrag schauen wir nach Guatemala, wo Rechtsstaat und Demokratie zunehmend durch einen Pakt der Korrupten ausgehölt werden. Mit Wolf-Dieter Vogel sprechen wir zum Schluss noch über die Lithium Mine des schweizerisch-russischen Solway Konzerns am guatemaltekischen Izabal-See.