Am Freitag, dem 12.11. um 19.30 präsentieren wir die vorerst letzte Verantaltung unserer Reihe „Unser Radio: Von der DT64-Bewegung bis zum eigenen Medium“. Diesmal spricht Alexander Pehlemann in der naTo mit Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler (Ex-Zentralinstitut für Jugendforschung/Universität Leipzig), Holger Luckas (Ex-DT64/Radio Eins) und Michael Flämig (Ex-Vorsitzender »Freunde der Jugendmedien e.V. Leipzig«) über die Beziehung zwischen Leipzig und dem DDR-Jugendsender DT64. Hier auch live zu verfolgen: „Der Sender und die Stadt“ aus der Nato im Stream.

Schon als am 06.09.1990 plötzlich RIAS 1 auf den DT64-Frequenzen sendete und dies nicht zuletzt durch massive Proteste gekippt wurde, waren die Hörer:innen von Leipzig vorn dabei. In der Stadt, in der viele jener DT64-Journalist*innen studiert hatten, die seit der Friedlichen Revolution dieses extrem spannende Programm machten, für das sich nun derart engagiert wurde. Wobei schon der 1986 erfolgte Ausbau zu einem für DDR-Verhältnisse ziemlich offenen und coolen Medium von Leipzig beeinflusst war, denn das hiesige Institut für Jugendforschung legte wesentliche Grundlinien dafür.
Innerhalb der vom RIAS-Schock inspirierten, vor allem aber durch den DT64-Piratenradiotag Mitte September 1991 losgetretenen Bewegung zur Rettung des Senders zählte die Leipziger zu den aktivsten und größten Initiativen. Mit Demonstrationen, unter anderem im erneuten Aufgreifen der Montagsdemos, Straßenfesten, Konzerten, winterlichem Protest-Campen auf dem Augustusplatz, Unterschriftensammlungen und anderen Aktionsformen hatte sie ihren Anteil daran, dass DT64 schließlich vom MDR übernommen und später zu Sputnik überführt wurde. Eine Entscheidung, die 1992 auf einer Sitzung in Leipzig getroffen wurde – und sogar das wesentliche Buch zum Sender erschien 1993 beim Leipziger Thom Verlag.
Im Gespräch mit damals auf verschiedenen Ebenen aktiven Personen, vom Jugendkultur erforschenden Institutsleiter über den DT64-Redakteur mit Leipziger Szeneanbindung bis zum DT64-Bewegungsaktivisten, soll die spezifische lokale Beziehung zu DT64 erinnert und zugleich in einen überregionalen Vergleich gestellt werden, der auch die Ost-West-Grenzüberschreitung der DT64-Bewegung aufgreift.

Eintritt: frei

// Bitte beachten Sie unser Hygienekonzept unter: https://www.nato-leipzig.de/haus/hygienekonzept/
Wichtiger Hinweis:
Erscheinen Sie bitte unbedingt pünktlich zu den Veranstaltungen – idealerweise mind. 10 Minuten vor Beginn. Gemäß den Corona-Richtlinien werden alle Besucher:innen von uns im Saal platziert – mit 1 Sitzplatz Abstand zwischen unbekannten Dritten. Eine Platzierung nach Veranstaltungsbeginn ist nicht mehr möglich, bereits erworbene Tickets verfallen.