Hier sind die letzten Beiträge aus der tagesaktuellen Redaktion nachzuhören. Wir haben uns etwa mit Patrick Breyer vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung unterhalten…..

Weitere Beiträge haben sich mit dem Film „Der goldene Handschuh“, mit der Autorin Özlem Özgül Dündar und mit 1000 anderen Dingen befasst. Z.B. mit der Literaturzeitung Beton, mit Rojava, dem Rüstungsexportverbot nach Saudi-Arabien und einer Lesungsreihe der Leipziger Seebrücke. Ausserdem mit Christen in Syrien, dem Neutralitätsgebot und auch noch ziemlich viel Anderem….

Beginnen wir mal mit einem Interview mit Patrick Breyer vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Auch wenn in deutschland das gesetz zur vorratsdatenspeicherung noch nicht in kraft ist, werden die vorratsdaten von den telekommunikationsanbietern gespeichert. ist dies nötig und wie sieht diese speicherpraxis aus? Internet- und Telefonanbieter speichern Kontakte, Bewegungen und Internetverbindungen monatelang auf Vorrat. Obwohl Gerichte die umstrittene verdachtslose Vorratsdatenspeicherung ausgesetzt haben, sammeln einige deutsche Telekommunikationsanbieter
trotzdem von jedem Kunden abrechnungsirrelevante Informationen über die Telefon- und Internetnutzung. Dies ergibt sich aus einer Erhebung der Bundesnetzagentur, die dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung vorliegt. Den Unternehmen, deren Name die Bundesnetzagentur nicht bekannt gibt, droht ein Bußgeld.

Die Filmriss-Redaktion war anlässlich der Berlinale in Berlin. Und führte dort ein Interview mit Regisseur Fatih Akin zu „Der Goldene Handschuh“. Sehr interessantes Gespräch zu diesem „Horrorfilm“, der freien Verfilmung des Romans „Der goldene Handschuh“ von Heinz Strunk, beides macht uns bekannt mit dem Serienmörder Fritz Honka, der zwischen 1970 und 1974 in Hamburg vier Frauen ermordet, deren Verschwinden nicht bemerkt wurde. Der Roman von Heinz Strunk zoomt allerdings noch mehr in andere, bessergestellte Gesellschaftsschichten hinein, deren Verknüpfung mit dem Milieu der heruntergekommenen Kneipen auf St.Pauli gezeigt wird.

Interview mit dem Schauspieler Jonas Dassler zu seiner Rolle in „Der Goldene Handschuh“

Im Text „und ich brenne“ von Özlem Özgül Dündar wird von vier Frauen erzählt, von vier Müttern, die allesamt den tödlichen Brandanschlag in Solingen am 23. Mai 1993 aus unterschiedlicher Perspektive erlebt haben… die schwierige Perspektive der zwei dort ermordeten Frauen und Mütter und einer der den Brand Überlebenden und aber auch eine persönliche Perspektive einer Mutter von einem der möglichen Täter…in einem fiktiven Text, der sich da hineinzuversetzen versucht. Und dieser kurze Textausschnitt von 10 Seiten Länge, der in Anschluss an die Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs-Lesungen den assoziierten Kelag-Preis gewonnen hat…ist inzwischen Grundlage für einen Roman und ein Theaterstück geworden, die möglicherweise nun 2019 das Licht der Öffentlichkeit erblicken…Und das Thema ist leider nun nachdem letztes Jahr der fünfundzwanzigste Jahrestag dieses Mordanschlags von Solingen war leider nicht unaktuell geworden… Allein im Jahr 2015 gab es über 1000 flüchtlingsfeindliche Angriffe, darunter über 50 Brandanschläge, wie etwa die Amadeu-Antonio-Stiftung dokumentiert….. ganz zu schweigen von den allgemein vielleicht menschenfeindlichen Angriffen, wo so eine Identität Fremder oder Ausländer da draufprojiziert wird…Ausserdem haben wir über ihren Gedichtband „Gedanken zerren“ gesprochen, der ist 2018 im Elif-Verlag erschienen.

Gespräch mit den Übersetzerinnen Lena Dorn und Martina Lisa über die Literaturzeitung Beton, die zur Leipziger Buchmesse am 20.3.2019 erscheinen wird und sich mit dem Begriff der parallelen Polis beschäftigt, der im Umfeld der tschechischen Charta77-Bewegung als eine Art Philosophie des Underground entstanden ist. Sie haben Autorinnen und Autoren befragt, was sich davon noch in die Gegenwart transportieren lässt und auch eine Frage zur Gegenwart der tschechischen Literatur beantwortet.

Interview mit anselm schindler: trump hat den us truppenabzug aus syrien angekündigt. was bedeutet das für syrien und die kurdisch selbstverwalteten gebiete?

Das totalitäre saudi-arabien ist ein sehr guter kunde der deutschen rüstungsindustrie. nach dem mord an dem journalisten khashoggi verkündetete die bundesregierung überraschend einen rüstungsexportstop nach saudi-arabien.
interview mit jaqueline andres von der imi:
https://www.imi-online.de/

Wir hören ein Gespräch mit einer Aktivistin der Initiative Leipziger Seebrücke. In der Veranstaltungsreihe „(W)ORTE“ mit Lesungen und künstlerischen Arbeiten steht die Verbindung von Migration und Literatur im Mittelpunkt, aus ganz verschiedenen Perspektiven. Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung aus der Zivilbevölkerung, die sich gegen die Kriminalisierung von Migration und Seenotrettung und für die Ermöglichung sicherer Fluchtwege einsetzt.

Im Dezember gab es bei Radio Blau ein Projekt, wo der Islam auf Sächsisch erklärt wurde. Ein Facebook-Nutzer trollte daraufhin, warum wir denn den Islam „unterstützen“ würden? Er meinte, in islamischen Ländern gäbe es keine Religionsfreiheit und er als Christ könne dort keine Kirche betreten. Darüber wollten wir mehr wissen und habe darum mit Ola Suliman aus Syrien über ihre Erfahrungen als arabische Christin gesprochen.

Im vergangen Jahr hat eine Melde-Plattform für politische Äußerungen von Lehrer*innen für Aufregung gesorgt. Nun fragen sich auch viele geförderte Bildungsträger: Welche Themen können wir mit unseren Veranstaltungen aufgreifen? Ist das Neutralitätsgebot ein rechtlicher Maulkorb für die politische Bildung?“ Der Jurist Prof. Dr. Friedhelm Hufen geht dieser Frage in einem Vortrag nach.

Auch in Leipzig hat sich seit letztem Dezember eine Ortsgruppe der #fridaysforfuture-Bewegung gegründet, die seit dem an, aber nicht nur, Freitagen für einen Wandel in der Klimapolitik demonstriert und die bisherigen Ergebnisse, gerade im Rahmen des Pariser Abkommens, für deutlich zu ineffektiv kritisiert.
Wir haben mit Tom vom Leipziger Netzwerk über die Entstehung und Struktur, Ziele und die Reaktionen darauf gesprochen.

Wir hören ein Gespräch mit dem Autor Ludwig Lugmeier, der schon im Dezember 2017 einen biografischen Roman über den Schriftsteller, Künstler, Kneipenbesitzer, Schiffskapitän und Anarchisten Hugo Baruch veröffentlicht hat, zu legendärer Bekanntheit gelangt auch als Käpt’n Jack Bilbo.

Homopunk History von Philip Meinert beschäftigt sich mit der Sichtbarkeit von schwulen, lesbischen und transsexuellen Identitäten im Liedtext von Punksongs, aber auch der Sichtbarkeit der sexuellen Orientierung der Menschen in den Bands und Konflikten, die sich daraus ergaben… und das beginnend mit Lou Reed in den Sixties, über Legenden wie Jayne County und Cherry Vanilla aus dem Umfeld von Warhols Factory über die Punkszene in London zum Anarchopunk und schliesslich hin zu expliziteren Sichtbarkeiten im Zuge der Queercore und Rrriotgirl-Szenen in den USA der 90er. Und dann noch weiter bis in die Gegenwart.

Interview mit Julian Bruns, Mitautor des Buches „Die Identitären – Handbuch zur Jugendbewegung der neuen Rechten in Europa“.
Die Identitären sind mit ihren Fahnen auf allen rechten Demonstrationen mit dabei. Auch gibt es eine nähe zur Afd. Was sind die ziele der Bewegung? Und was ist überhaupt diese „neue“ Rechte?

Interview mit Jan vom „proud to be punk“ zine zu der erwähnung von punkbands im sächsischen verfassungsschutzbericht.
in Sachsen werden mehr Punkbands vom Verfassungsschutzbericht erwähnt als im Rest der Republik zusammen. aktuell sind es 13 im gegensatz zu 30 rechtsextremen. wer ist warum betroffen?

ein Gespräch mit der Künstlerin und Philosophin Konstanze Caysa, von der zur Zeit Bilder in der Nato in Leipzig gezeigt werden. Es geht um das Verhältnis von Philosophie und Kunst und mögliche Haltungen in der Kunst und im Boxsport.

Seit 2013 verfolgt die Kommunistische Partei Chinas ein Investitionsprogramm mit Infrastrukturprojekten entlang der globalen Handelswege, die sog. Belt and Road Initiative (BRI), und nutzt in vielen beteiligten Ländern seine neue Wirtschaftsmacht zur Verfolgung eigener ökonomischer und geopolitischer Interessen. 2015 verkündete sie den Plan Made in China 2025, demzufolge das Land in den nächsten Jahren zur technologisch führenden Weltmacht werden will. Zudem hat China in den letzten Jahren militärisch stark aufgerüstet und fordert so die Hegemonialmacht USA heraus. Wie hängt der globale Expansionskurs mit die vielen sozialen Kämpfen in China zusammen? Was bedeutet Chinas Vorgehen für die Entwicklung des kapitalistischen Weltsystems? Und wie soll eine globale Linke darauf reagieren? Ein Vortrag von und mit Ralf Ruckus, mitgeschnitten am 23.1. im Conne Island.

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Nicht nur die zivilen Seenotretter werden kriminalisiert: in Europa häufen sich Anklagen gegen Menschen, die mit ihrem Aktivismus eigentlich nur die Menschenrechte verteidigen, und Leute vor dem Tod bewahren wollen.
Derweil verstößt die EU selbst gegen die Genfer Flüchtlingskonvention, wenn mehr und mehr Geflüchtete direkt zurück in libysche Haftlager geschickt werden. Hier hören wir einen Kommentar der Tipkin-Redaktion.