Von 18 – 23 Uhr auf UKW und 24 Stunden in unserem Livestream hört ihr am Montag, dem 21.10.2019 im Programm von Radio blau das gemeinsame Programm von über 12 verschiedenen Radios!

Schaltet euer lokales freies Radio ein und hört über 24 Stunden Sendungen von über 12 feministischen Radio-Redaktionen in 3
deutschsprachigen Ländern. Wie letztes Jahr beschallen wir an diesem Tag das Patriarchat mit feministischer Musik, Interviews, Erzählungen, Themensendungen, Reportagen, Podiumsdiskussionen und hoffen, dass es dabei untergeht. Auch ihr könnt mitmachen, zum Beispiel indem ihr eure eigenen queer-feministischen Alltagsgeschichten einschickt oder indem ihr euer Radio an diesem Tag ans offene Fenster stellt und ganz laut aufdreht. (Hier ’n Gespräch mit Sön von laradio (RDL) dazu …)


Wieso feministischer Radiotag?
Die Medienbranche ist nach wie vor eine cis-Männerdomäne. Laut einer Studie der ZHAW sind in der Schweiz unter 39% der Menschen, die bestimmen was wir tagtäglich medial zu hören und sehen bekommen, Frauen. Laut ProQuote werden in Deutschland nur zwei der zwölf öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von Intendantinnen geführt. In solchen Aufzählungen werden Menschen, die sich als trans*, inter oder non-binär identifizieren gar nicht erst mitgedacht. Chefredakteure sind meist männlich, die medialen Darstellungen von Mädchen und Frauen sind meist klischiert, viele Journalist_innen erfahren am Arbeitplatz sexuelle Belästigung, Themen werden nach Geschlechterrollen eingeteilt – die Liste an Gründen, feministische Berichtserstattung in den Fokus zu rücken ist lang.

Freie Radios als nichtkommerzielle, offene und selbstbestimmte Medien haben sich schon immer als eine Plattformen für diejenigen verstanden, deren Stimmen oft nicht gehört werden. Daher sind die Bedingungen für journalistische FLINT* (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre und Trans-Personen) in diesen Medien zu Arbeiten bedeutend besser. Trotzdem sind auch hier patriarchale Machtstrukturen vorhanden und vor allem viele cis-Männer hinter den Mikrofonen zu hören. 2017 haben sich mehrere freie Redaktionen zu den feministischen Radiotagen „Claim the Waves“ in Zürich getroffen und beschlossen, sich zu vernetzen und gemeinsam den Äther am 21. Oktober zu besetzen. Feministischer Journalismus heißt für uns, dass FLINT* auf eine diskrimminierungsarme Art und Weise ihre Meinungen, Musik, Themen und Menschen in die Öffentlichkeit tragen, welche sonst untergehen würden.

Details zum Programm
Für eure Ohren gibt es am 21. Oktober 2019 folgendes zu geniessen, reflektieren oder im Hintergrund dudeln lassen:

* Feministische Beiträge rund um Lateinamerika von _Radio Onda_

* Feministisches Morgenradio mit News und aktuellen Infos von _Radio Dreyeckland_

* „Ein eigenes Zimmer“, Themensendung von _Radio Corax_

* „das mensch – gender queer on air“ bei _Radio FREIRAD_

* elektroakustisches Live Radiokonzert vom _radio ironie orchester_

* „Umagaunan mit Kaya“, queer-feministische Kolumne für deine Alltagsgeschichten von der _Genderfrequenz _bei _Radio Helsinki_

* Podiumsdiskussion vom Spektrum Festival zum Thema „Producer*innen“ von _Radio T_

* Feministische Knastsendung bei _Radio LoRa (Zürich)_

* „Frauen – Mode – Musik der 80iger“ von _Freies Radio Neumünster_

Sowohl als auch Sendungen von den Radios Radio blau, bermuda.funk, Radio Orange 94.0 und den Redaktionen Hälfte des Äthers und La Radio. Außerdem sendet auch das feministische Garten Radiokunst Projekt Datscha Radio in der Nacht vom 21.-22. Oktober. Denn unser feministischer Radioaktivismus geht natürlich über 24 Stunden hinaus!

Der genaue Zeitplan wird auf https://claimthewaves.noblogs.org/ zeitnah veröffentlicht.