Das wochentägliche Magazin am Abend, heute beschreiben wir ein Haus in Gohlis durch die Brille eines Langgedichts von Olav Amende. „Flurstück 3587/3588. Gedicht auf ein Haus.“ von Olav Amende beschäftigt sich mit der Geschichte eines Hauses in Gohlis. Darin befinden sich aber auch kulturgeographische Verbindungslinien zu Häusern um die Ecke. Das Haus war vor 100 Jahren in der Richterstr.4-6 in Gohlis als Beamtenwohnhaus für das Mitteldeutsche Braunkohlensyndikat mit 8 grösseren Wohnungen für höhere Angestelltenfamilien gebaut worden. Das Verwaltungsgebäude dieses Braunkohle-Wirtschafts-Verbunds war in unmittelbarer Nähe am Nordplatz 11 (dem heutigen Finanzamt Leipzig II) und um die Ecke in der Springerstrasse 24 war damals ab 1929 die Barmenia-Versicherung, ab 1946 dann das Funkhaus Leipzig des neugegründeten mitteldeutschen Rundfunks, wo es auch eine interessante Literaturabteilung und Hörspielproduktion gab. Ziemlich viel interessanter Stoff für ein Langgedicht. Und das ist auch gerade im Hochroth-Verlag als Buch erschienen. Es wird am Samstag ab 19 Uhr in einer Lesung in der alten Handelsschule Gieszerstrasse 75 vorgestellt. Ausserdem noch ein kurzes Gespräch zur Konzert- und Ausstellungsreihe „Härte gegen Punk“ mit Alexander Pehlemann. Am Samstag spielen da die Bands Namenlos, Planlos, Do řady! und Anti-X als Zeitzeugen der Kriminalisierung von Punk in der DDR. Ausserdem hören wir ein kurzes Gespräch vom Auftakt des Seanaps-Festivals, das gestern begonnen hat.