Am 16. Oktober 2010 starb der Schriftsteller und Filmregisseur Thomas Harlan. In seinen Filmen und Büchern hat sich Harlan immer wieder mit der Geschichte und Gegenwart des Nationalsozialismus und der Shoa auseinandergesetzt. Thomas Harlan – das war einer, für den die Vergangenheit keine Vergangenheit gewesen ist und der sich nicht anpassen konnte ans Verdrängen, Verschweigen, Einfach-weiter-Machen. Nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Familiengeschichte – er war der Sohn Veit Harlans, Regisseur des antisemitischen Propagandafilms „Jud Süß“. Wenn Thomas Harlan bekannt ist, dann für sein filmerisches Werk, insbesondere den Film „Wundkanal“. Selten besprochen hingegen wird sein literarisches Werk. Seine Romane „Rosa“ und „Heldenfriedhof“ beschäftigen sich mit den Vernichtungsaktionen der Nazis in Polen.