Oct 09 – Nov. 13, 2022
Sun, Oct 09 2022
Jean Karakos sammelte Ende der 60er Jahre seine ersten Erfahrungen als Labelbetreiber. In Paris gründete er das BYG Label und machte mit unkonventionellen Veröffentlichungen von sich reden. Neben französischen Prog Rock Bands, hatte er auch internationale Acts, wie Gong oder Vangelis unter Vertrag. Außerdem betrieb er das Kunstmagazin „Actuel“ und brachte unter dem Titel „BYG/Actuel“ eine der wichtigsten Free Jazz Serien der Geschichte heraus. Ende der 70er verschlug es den umtriebigen Musikliebhaber, der inzwischen mit Celluloid Records im Vertrieb tätig war, nach New York, wo er den jungen Musiker Bill Laswell kennen lernte. Bald darauf ließ sich Karakos im Big Apple nieder und erforschte gemeinsam mit seinem neuen Musikdirektor Bill Laswell die Avantgarde Musikszene der amerikanischen Metropole. Die beiden Querdenker entwickelten Celluloid Records zur Produktionsstätte für neue, unerwartete und genreübergreifende Ideen. Hip Hop, Post Punk und New Wave gehörten ebenso zum Repertoire, wie Afrikanische Musik, Dub oder Disco. Sowohl in Paris als auch in New York situiert, trug das Label maßgeblich zum französisch/amerikanischen Kulturaustausch bei.
Mon, Nov 07 2022
„Riflusso“ bedeutet Rückfluss, Rückzug und bezeichnet eine gesellschaftspolitische Phase, die Anfang der Achtziger in Italien einsetzte. In dieser Zeit des Rückzugs, dem sogenannten „Riflusso“, entwickelte sich in verschiedenen Regionen des Landes eine Underground Szene… Pura Vida
Laxative Souls – Niccola
Neon – Informations Of Death
Gaznevada – Going Underground (2)
Daniele Ciullini – De Rezke Ancora Icone
0010110000010011 (cancer) – Naonian Style
2+2=5 – Jacho´s Story
La 1919 – Senza Tregua
Plath – I Am Strange Now
Rats – Please
Kirlian Camera – Edges
Carmody – Vulcani
Die Form – Are You Before
La Bambola Del Dr. Caligari – Deep Skanner
Thu, Nov 10 2022
Pura Vida Sounds *
The Second Wave of British Underground Punk 1977-1981
Nachdem die erste Generation britischer Punk Bands großteils im Mainstream Business angekommen war und Verträge bei Major Labels in der Tasche hatte, begriffen viele Bands der zweiten Welle, dass sich Punk und Rockstartum letztendlich nicht vertrugen. Ab 1977 entstanden daher unzählige Indiependemt Labels und Do It Yourself Bands, die ihre Singles auf eigene Faust veröffentlichten und vertrieben. Rough Trade entwickelte ein Vertriebsnetz für all diese neuen Kleinproduzenten, das auf der Basis einer fairen Einkommensverteilung funktionierte und schon bald eine attraktive Alternaive zu den Vertriebswegen der großen Labels darstellte. Plötzlich konnte man abseits des etablierten Marktes auch bis zu 20.000 Singles absetzen. Die vorliegende Ausgabe von Pura Vida Sounds widmet sich genau dieser Szene.
Sat, Nov 12 2022
Die Sixties waren im Iran eine Zeit des radikalen Wandels. Shah Mohammad Reza Pahlavi verordnete dem Land radikale Industrialisierungs- und Modernisierungsprogramme. Unterstützt von Amerikanern und Briten wurde eine totale Verwestlichung in Gang gesetzt, um zu verhindern die Kontrolle über iranische Erdölvorkommen an sozialistische oder fundamental religiöse Kräfte zu verlieren. Einerseits gelangte dadurch vermehrt westliche Kultur ins Land und brachte der Bevölkerung neue Freiheiten, andererseits führte es zu wachsender Armut unter Arbeitern und der einfachen Landbevölkerung. Die Opposition wurde mit Hilfe brutalster Geheimdiensmethoden unterdrückt. In diesem Spannungsfeld entstand während der Sechziger eine psychedelelische Musikszene, die im Verlauf der Siebziger zu einer mächtigen Popmusikindustrie anwuchs und von der Revolution 1979 schließlich vollkommen ausgelöscht werden sollte.
Sun, Nov 13 2022
Pura Vida Sounds
NEITHER EAST NOR WEST – PSYCH & POP FROM IRAN 1965-1979 Part 2
Zu Beginn der Siebziger war die iranische Musikindustrie bereits zu einem mächtigen Industriezweig angewachsen. Unzählige Labels produzierten Stars für die Massen. In diversen Bars und Nachtclubs Teherans herrschte reges Treiben. Die populärsten PopmusikerInnen der Stadt konnten hier live bewundert werden. Doch die Bevölkerung wandte sich zusehends vom Shah Regime ab. Industrialisierungsprogramme sorgten für eine immer extremer werdende Ungleichverteilung der Einkommem. Die Kluft zwischen Arm und Reich wurde breiter, jegliche Kritik von der Geheimpolizei SAVAK mit brutalsten Methoden unterdrückt. Als die Reputation des Monarchen schließlich endgültig bröckelte, übernahmen konservativ religiöse Kräfte die Macht und verwandelten den Iran in einen islamischen Gottesstaat. Während der Revolution 1978 wurden alle kulturellen Einrichtungen und ein Großteil der Musikaufnahmen praktisch über Nacht ausgelöscht und vernichtet.