Nov 12 – Jan. 8, 2023

Sat, Nov 12 2022

Pura Vida Sounds

Die Sixties waren im Iran eine Zeit des radikalen Wandels. Shah Mohammad Reza Pahlavi verordnete dem Land radikale Industrialisierungs- und Modernisierungsprogramme. Unterstützt von Amerikanern und Briten wurde eine totale Verwestlichung in Gang gesetzt, um zu verhindern die Kontrolle über iranische Erdölvorkommen an sozialistische oder fundamental religiöse Kräfte zu verlieren. Einerseits gelangte dadurch vermehrt westliche Kultur ins Land und brachte der Bevölkerung neue Freiheiten, andererseits führte es zu wachsender Armut unter Arbeitern und der einfachen Landbevölkerung. Die Opposition wurde mit Hilfe brutalster Geheimdiensmethoden unterdrückt. In diesem Spannungsfeld entstand während der Sechziger eine psychedelelische Musikszene, die im Verlauf der Siebziger zu einer mächtigen Popmusikindustrie anwuchs und von der Revolution 1979 schließlich vollkommen ausgelöscht werden sollte.

Sun, Nov 13 2022

Pura Vida Sounds

NEITHER EAST NOR WEST – PSYCH & POP FROM IRAN 1965-1979 Part 2

Zu Beginn der Siebziger war die iranische Musikindustrie bereits zu einem mächtigen Industriezweig angewachsen. Unzählige Labels produzierten Stars für die Massen. In diversen Bars und Nachtclubs Teherans herrschte reges Treiben. Die populärsten PopmusikerInnen der Stadt konnten hier live bewundert werden. Doch die Bevölkerung wandte sich zusehends vom Shah Regime ab. Industrialisierungsprogramme sorgten für eine immer extremer werdende Ungleichverteilung der Einkommem. Die Kluft zwischen Arm und Reich wurde breiter, jegliche Kritik von der Geheimpolizei SAVAK mit brutalsten Methoden unterdrückt. Als die Reputation des Monarchen schließlich endgültig bröckelte, übernahmen konservativ religiöse Kräfte die Macht und verwandelten den Iran in einen islamischen Gottesstaat. Während der Revolution 1978 wurden alle kulturellen Einrichtungen und ein Großteil der Musikaufnahmen praktisch über Nacht ausgelöscht und vernichtet.

Fri, Nov 25 2022

Pura Vida Sounds *

Geboren im Norden Japans, wuchs Maki Akasawa auf, ohne mit moderner westlicher Musik in Kontakt zu kommen. Nach ihrer Schulausbildung nahm sie einen Job in der örtlichen Sozialversicherung an, den sie 1962 plötzlich hinschmiss und nach Tokyo zog, wie sie ihre Liebe zum Jazz entdeckte und in Bars und Cabarets als Sängerin auftrat. Immer in schwarz gekleidet wurde die melancholische Künstlerin schließlich zur Ikone der japanischen linksintellektuellen Counterculture.

Sat, Dec 24 2022

Pura Vida Sounds *

Travelling Matt und Phonül von “Pura Vida Sounds” legen diesmal einen Zwischenstopp in Neuseeland ein. Anfang der 80er Jahre fanden hier gesellschaftliche Umbrüche statt, die es Wert sind, näher betrachtet zu werden. 1981 kam es zu Demonstrationen gegen die, seit 20 Jahren herrschende, nationalistische Partei, nachdem diese versucht hatte das Rugby Team Südafrikas für Wahlkampfzwecke zu instrumentalisieren. Diese Allianz mit dem rassistischen Apartheid System brachte vor allem liberale, urbane Jugendliche in Rage. Zur gleichen Zeit öffnete das Independent Label „Flying Nun Records“ seine Pforten, wurde zur Plattform für Underground Bands aus Dunedin und Christchurch und versorgte die Protestbewegung mit passenden, psychedelischen Sounds.

Sun, Jan 08 2023

Pura Vida Sounds *

Auf unserem Streifzug durch den Ostblock der 60er und 70er Jahre, finden wir auch in den totalitär regierten Ostblock-Staaten Bands, die sich der psychedelischen Musik hingeben. Neben Bulgarien besuchen wir Rumänien, die UdSSR Breschnjews, Polen, die CSSR und Ungarn, bevor wir durch das blockfreie Yugoslawien in den NATO Staat Griechenland reisen. Von Piräus nehmen wir dann eine Fähre Richtung Afrika, genauer gesagt nach Algerien, wo wir unsere nächste Folge der Reihe „THE PSYCHEDELIC WORLD“ starten werden.