22.08. – 17.10.2023

Di, 22.08.2023

Wutpilger Streifzüge (Banner)

Wutpilger Streifzüge *

Da Lu Märzen auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Outside the Box“ eine Rolle spielt, hier mehr zu ihr: Das Verhältnis von Sozialismus und Kunst – Hauswirtschaft und Wohnungsverhältnisse – das Alltagsleben der Arbeiter – das Aufkommen der neuen Medien Radio und Film – die Veränderungen im Pressewesen und Feuilleton – die ökonomische Lage der Künstler und ihre gewerkschaftliche Organisierung – die Lage der Frauen und das Geschlechterverhältnis in der Kunst. All das sind Themen, mit denen sich die Schriftstellerin und Kritikerin Lu Märten (1879-1970) auseinandersetzte. In dieser Sendung soll in die grundlegenden Gedanken ihrer materialistischen Ästhetik – „Wesen und Veränderung der Formen und Künste“ (1924) – eingeführt werden. Eine Sendung unter Mitwirkung von Tina Klatte und Stanley Schmidt.

Di, 29.08.2023

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Wutpilger Streifzüge *

Lauf schneller, Genosse – die alte Zeit ist hinter dir her. Aber wovor läufst du eigentlich davon? Vor einer Gegenwart, in der man nur die Wahl hat: Arschloch oder Punk zu sein. Eine Radiosendung über Punk im Raum Halle/Leipzig mit Lötfett, 206, New Adults, B’schiszn, St. Toupet, Egg Idiot und „Inhalt“. Mit Texten von Jana Lorenz, Max Mustermann, Knosbe Cayenne und „Matthias“ Baader Holst.

Di, 05.09.2023

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Wutpilger Streifzüge *

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Chemnitz zu einer wichtigen Industrie- und Handelsstadt. Der Industrialisierungsschub führte auch zu einer Zunahme von Arbeitskonflikten und Streiks – Chemnitz wurde zu einer Hochburg der sozialistischen Arbeiterbewegung. Am 1. August 2023 fand im Rahmen des Kantine-Festivals eine Stadtführung durch Chemnitz statt, die sich auf die Suche nach Spuren der Arbeiterbewegung und des Anarchismus begab. Dabei ging es u.a. um den Verlauf einzelner Streikbewegungen und das Wirken von Johann Most, der in Chemnitz die „Freie Presse“ aufbaute und für einige Furore sorgte. Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge enthält Auszüge aus dieser Stadtführung

Di, 12.09.2023

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Wutpilger Streifzüge *

WUTPILGER – STREIFZÜGE durch / meerisches Draußen und Drinnen, / Conquista / im engsten unteren Geherz. Politik und Kultur sind Biotope einer Gesellschaft, die sich als naturwüchsiger Prozess vollzieht. „Wutpilger“ unternimmt Streifzüge an die verwilderten Ränder dieser Landschaften.

Di, 19.09.2023

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Wutpilger Streifzüge *

Im Jahr 1913 riefen die sozialdemokratischen Ärzte Alfred Bernstein und Julius Moses zum Gebärstreik auf. Als Ärzte kannten sie die Not von Arbeiterfrauen und sie machten eine vermeintliche Überbevölkerung zum Problem. Die sozialdemokratische Parteileitung steuerte gegen: der Aufruf zum Gebärstreik sei individualistisch und bürgerlich. Zu den Versammlungen „Gegen den Gebärstreik“ kamen mehrere tausend Frauen. In der Forderung nach einem Gebärstreik erkannten sie ihre eigenen Interessen. Eine Sendung über Bevölkerungspolitik, Geburtenkontrolle, das Recht auf Selbstbestimmung und Geschlechterverhältnisse im Kapitalismus. Zu Wort kommt Anna Bergmann, die zur Geschichte der Gebärstreikdebatte geforscht hat.

Di, 26.09.2023

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Wutpilger Streifzüge *

Diese Radiosendung setzt sich kritisch mit der Pädagogik von Johanna Haarer (1900-1988) auseinander. Mit den Büchern „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ und „Unsere kleinen Kinder“ schrieb Haarer die wichtigsten nationalsozialistischen Erziehungsratgeber. Doch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ wurde auch nach 1945 unter verändertem Titel bis in die 1980er Jahre wieder aufgelegt. Was machte die Pädagogik von Johanna Haarer aus? Was war das neue an dieser Pädagogik? Worin bestehen Kontinuitäten bis heute? Was machte Haarers Bücher auch nach 1945 anschlussfähig? Zu diesen Fragen kommen Karin Nungeßer, Wolfram Ette, Anne Kratzer und Benjamin Ortmeyer zu Wort.

Di, 03.10.2023

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Wutpilger Streifzüge *

TSVEYFL

„Der Anarchismus ist tot – es lebe der Anarchosyndikalismus!“ Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge stellt die dissensorientierte Zeitschrift TSVEYFL vor. Es geht um das Erbe des Anarchismus und um das Scheitern der anarchistischen Bewegung. Es geht um die Frage, was den Anarchosyndikalismus vom Anarchismus unterscheidet. Es geht um die Befreiung des Individuums und um das Verhältnis von Individuum und Kollektiv.

Di, 10.10.2023

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Wutpilger Streifzüge *

Man möchte wohl älter werden, aber keiner will alt sein. Hilfe- und pflegebedürftig zu sein, ist für viele Menschen ein Horror. Es passt nicht zu einer Subjektkonzeption, die auf permanente Aktivität, Selbstbeherrschung und Souveränität oder eben Kreativität, Innovation und Flexibilität ausgerichtet ist. Die Wertungen des Alters haben selbst eine Geschichte. Diese Ausgabe der Sendereihe Wutpilger-Streifzüge widmet sich einer kritischen Theorie des Alter(n)s. Zu Wort kommen Andreas Stückler, Silke van Dyk und Tine Haubner.

Di, 17.10.2023

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Wutpilger Streifzüge *

Wasilli Grossmann wird 1905 in Berditschew (Ukraine) geboren. Er kommt aus einer Familie der säkular-aufgeklärten jüdischen Intelligenz. Als Militärkorrespondent begleitet er den Kampf der Roten Armee gegen die Nazis. Er berichtet über die Schlacht von Stalingrad, er beschreibt die ethnischen Säuberungen in der Ukraine, Weißrussland und Polen, er schreibt Dokumentationen über das Vernichtungslager Treblinka und das Konzentrationslager Majdanek. Sein populärster Roman „Leben und Schicksal“ entwirft ein gesellschaftliches Panorama in der historischen Situation der Schlacht um Stalingrad. Dabei beschreibt er ein Paradox: Auf der einen Seite ist die Sowjetunion ein bewaffneter Garant dafür, dass den Nazis Einhalt geboten wird – auf der anderen Seite wird dieser Staat selbst zur Fratze, bis hin zum Antisemitismus.