04.07. – 29.08.2022

Mo, 04.07.2022

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Wendefokus *

Uwe Albertz war 1989 22 Jahre alt und lebte seit gut einem Jahr in der BRD. Albertz, dessen Onkel Ministerrat in der BRD war, durfte – als Wehrdienstverweigerer mit Ausreiseantrag – kein Abitur machen, absolvierte eine Lehre und nahm anschließend verschiedenen Jobs bei der Kirche an. Letztlich wurde ihm vom Staat eine Arbeitsstelle in der Flaschenannahme auf Rügen zugeteilt. Ein Fluchtversuch über die Tschechoslowakei führte schließlich zu seiner Inhaftierung und die Ausweisung in die BRD im August 1988. Albertz, der „Plattensammlung, Freunde und Familie, eigentlich alles“ hinter sich ließ, berichtet von Verhören in Halle, Prozess, Verurteilung und Knast, seine prinzipielle Einstellung zur DDR, Einweisungsseminare in der BRD („man stellt fest, dass es im Westen gar nicht so toll ist„) und eine empfundene Undankbarkeit ehemaliger DDR-Bürger. Hier mehr Wendefokus

Mo, 11.07.2022

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Uwe Albertz war 1989 22 Jahre alt und lebte seit gut einem Jahr in der BRD. Albertz, dessen Onkel Ministerrat in der BRD war, durfte – als Wehrdienstverweigerer mit Ausreiseantrag – kein Abitur machen, absolvierte eine Lehre und nahm anschließend verschiedenen Jobs bei der Kirche an. Letztlich wurde ihm vom Staat eine Arbeitsstelle in der Flaschenannahme auf Rügen zugeteilt. Ein Fluchtversuch über die Tschechoslowakei führte schließlich zu seiner Inhaftierung und die Ausweisung in die BRD im August 1988. Albertz, der „Plattensammlung, Freunde und Familie, eigentlich alles“ hinter sich ließ, berichtet von Verhören in Halle, Prozess, Verurteilung und Knast, seine prinzipielle Einstellung zur DDR, Einweisungsseminare in der BRD („man stellt fest, dass es im Westen gar nicht so toll ist„) und eine empfundene Undankbarkeit ehemaliger DDR-Bürger. Hier mehr Wendefokus

Mo, 18.07.2022

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Heute mit Martin Baatzsch… er studierte in Ilmenau und begann 1988 als „FDJ-Agitator“ tätig zu werden, wo er aus SED-Sicht immer mal „übers Ziel hinaus schoss„. Die „Wende“ ist für Baatzsch, der zwischen der derzeitigen Realität und der „Vorwendezeit“ Parallelen sieht, noch nicht abgeschlossen. Baatzsch, der beim Mauerfall keinen Grund zu feiern sah („das kam wie ein Tsunami„) und in dessen Folge gesundheitliche Probleme bekam, glaubt bis heute, dass „es mit dem Sozialismus noch was wird, anders hat die Menschheit keine Chance„. Baatzsch bringt ins Gespräch einen Ausschnitt einer DT64-Sendung von und mit Hans Joachim Maaz. Zeitzeugen und Zeitzeuginnen berichten im Wendefokusüber das Jahr 1989, erzählen, wie sie die Zeit zwischen Mauerfall und „Wiedervereinigung“ erlebt haben.

Mo, 25.07.2022

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Heute mit Very Barth, der war ab 1986 freiberuflich als Fotograf tätig: Die drei Jahre bis zur sogenannten Wende waren seine „wirtschaftlich erfolgreichsten“ – trotz des „gesellschaftlichen Niedergangs“ und der „grauen Gesichter der Menschen in Halle„. Barth nahm an der ersten Montagsdemonstration in Halle teil, unterstützte – trotz empfundener Ohnmacht – das Neue Forum, auch vor den Funktionären der SED, denn: „es musste etwas grundsätzlich verändert werden“ in einem Land, in dem „der Meinungsstreit abhanden“ gekommen war. Hier mehr Wendefokus…

Mo, 01.08.2022

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Mit Wilhelm Bartsch, er war Rinderzüchter, Korrektur und Rotationsarbeiter in Karl-Marx Stadt, Dramaturg, Heimerzieher, Postarbeiter, Nachtwächter und Schriftsteller. Er studierte Philosophie in Leipzig und erhielt 1987 den „Brüder-Grimm-Preis“ der hessischen Stadt Hanau. Bartsch leitete nach der sogenannten „Wende“ eine Literaturwerkstatt beim Förderkreis der Schriftsteller Sachsen-Anhalt.
Bartsch hat aus seiner Sicht etwas seltenes erlebt; eine friedliche Revolution, einen Zusammenbruch. Bartsch mahnt gleichzeitig, dass sich auch das heutige System zu einem totalitären entwickeln könnte, „wenn wir nicht aufpassen„. … Mehr hier…

Mo, 08.08.2022

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Der Wendefokus heute mit Max Baumann, der wohnte in der ersten sozialistischen Arbeiter und Wohnstadt im Bezirk Potsdam, „fühlte sich dort wohl“ und als angehender Architekt in die Armee berufen, wo er schnell strafversetzt wurde. Die Bücher Dostojewskis, der Kontakt zu Musikern und die Bienenzucht, ließen ihn die (Nachwirkungen der) militärische(n) Ausbildung überleben. Baumann nennt die Ereignisse um 1989 unter Vorbehalt eine „Annexion“.

Mo, 15.08.2022

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Rio Baur war 1989 22 Jahre alt und gründet bereits 1980 die Punk-Band “Müllstation”. Aufgrund verschiedener gesellschaftskritischer Lieder kam es 1982 zur Konfrontation mit der Stasi und der Polizei. Zeitzeugen und Zeitzeuginnen berichten über das Jahr 1989, erzählen, wie sie die Zeit zwischen Mauerfall und „Wiedervereinigung“ erlebt haben.

Mo, 22.08.2022

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Gespräch mit Heidi Bohley, sie ist Mitbegründerin des Neuen Forums in Halle, Aufgrund ihrer politischen Aktivitäten als Bibliothekarin entlassen und heute im Verein Zeit-Geschichte(n) in Halle aktiv, spricht über ihre Entscheidung Anfang der 80er Jahre in der DDR zu bleiben (im Gegensatz zu anderen Familienmitgliedern), sich aber einzumischen.

Mo, 29.08.2022

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Wendefokus *

Heute mit Bernhard Böhnisch. Die grundsätzliche Idee der DDR wurde bei Böhnisch durch die katholische Erziehung in Frage gestellt, wobei gleichzeitig der Vater darauf drängte, dass „Veränderung nur durch mitmachen“ möglich sei. Böhnisch absolviert seinen Wehrdienst und studierte Mathematik. Die ersten Proteste um 1989 beobachte Böhnisch – im Gegensatz zu seiner Frau – „vom Fenster„. Das langjährige Stadtratsmitglied der CDU in Halle nennt die Ereignisse schlicht „89„. Böhnisch beteiligte sich am Runden Tisch der Stadt Halle und dachte kurze Zeit vorher nicht daran, dass sich „die DDR auflösen könnte„.