13.05. – 01.07.2024
Mo, 13.05.2024
Barbara Fleischauer arbeitete, nachdem sie zuvor aus politischen Gründen aus dem Schuldienst entlassen wurde, zu DDR-Zeiten als Musiklektorin beim Reclam Verlag, wo sie von Zeit zu Zeit auch „mutige Literatur“ verlegen konnte. Es herrschte im Verlag ein „Klima, indem man manches wagen konnte„. Die Ereignisse 1989 nahmen für Fleischhauer, die eine Gegnerin der Wiedervereinigung war, ihren Anfang mit dem Jahr 1968. Hier mehr Wendefokus
Mo, 27.05.2024
Wolfram Föhse flog von einer Spezialschule wegen „Wehrlagerverweigerung und Konfirmation„. Hielt sich, während er im evangelischen Umfeld aktiv (unter anderem im Landesjugendkonvent) war, mit unterschiedlichsten Jobs über Wasser und galt zwei Jahre offiziell als „asozial„. Die DDR hatte sich „einen neuen Kritiker herangezogen„. Um das Jahr 1989 agierte Föhse im linken Spektrum und engagiert sich bei der „Vereinigten Linken„. Friedliche Revolution klingt für Föhse „zu pathetisch„.Hier mehr Wendefokus
Mo, 03.06.2024
Moritz Götze ist seit der Wende einer der bekanntesten Protagonisten einer Post-DDR-Kunstszene. Zuvor machte Götze eine Lehre als Tischler und war später Aushilfsheizer, Möbelrestaurator, Hilfsarbeiter in einer Kohlenanzünderfabrik. Anfang der 80er organisierte er, selbst als Musiker bei „Größenwahn“ aktiv, das erste DDR-weite Punkfestival in der Christuskirche in Halle. Als 19jähriger stellt Götze einen Ausreiseantrag – wegen der Trennung von seiner Freundin, die ausgebürgert wurde. Das System sei, so Götze im Rückblick, ähnlich wie in Russland 1917, „implodiert„. Hier mehr Wendefokus
Mo, 17.06.2024
Als 23 jähriger studierte Udo Grashoff 1989 Biochemie in Halle. Die Beteiligung an der Errichtung einer demokratischen Studentenvertretung an der Martin-Luther-Universität führten ihn zu ersten Reflexionen über das, was geschah und wie die Menschen sich verhielten. Einstmals anarchistischen Ideen zugeneigt, ist Grashoff heute wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Zeitgeschichte der Universität Leipzig. Grashoff benennt eine „Wende in der Wende„: Eine Entwicklung von basisdemokratischen Ideen zur Durchsetzung der Ideale „autoritär konditionierter Bürger„.Hier mehr Wendefokus
Mo, 01.07.2024
Andre Gursky studierte nicht ohne Kontroversen und Ambivalenzen Philosophie und Geschichte in Halle, wo er kurz, 1989, auch als Assistent arbeitet, was ihm später zum Vorwurf gemacht wurde. Seit 1994 ist Gursky Leiter der Gedenkstätte Roter Ochse in Halle und schreibt regelmässig (Gutachten) zur politischen Justiz in der DDR. Hier mehr Wendefokus