09.09. – 21.10.2024
Mo, 09.09.2024
Monika Heinrich lebte 1989 als Erzieherin in Halle. Außerberuflich war sie im „Leitungskreis Homosexualität der Stadtmission“ engagiert. 1992 schied sie mit Mitte 40 aus dem Berufsleben aus. Sie sagt, die Ereignisse 1989/90 haben sie in eine Schockstarre versetzt. In dem Gespräch beschreibt sie ihr Berufsleben in der DDR, liest aus Briefen aus den Jahren 1989/90 an ihre Brieffreundin „im Westen“ und aus Eingaben an die DDR-Regierung. Hier mehr Wendefokus
Mo, 23.09.2024
Daniel Herrmann war 1989 17 Jahre alt. Kurz nach dem Mauerfall ging er nach Duisburg. Heute lebt und arbeitet Hermann wieder in Halle. Der Begriff Wende „geht gar nicht„. Die DDR sei ein Unrechtsstaat gewesen; ein Versuch, bei dem es sich lohnt auf das Scheitern zu sehen, gerade weil das Bestehende, der Kapitalismus, keine Zukunft haben werde.. Hier mehr Wendefokus
Mo, 07.10.2024
Björn Hopfgarten wuchs in behüteten Familienverhältnissen, in einem „goldenen Käfig“ auf, der durch die Ausreise des Vaters und die Einberufung des Bruders zur NVA erschüttert wurde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt verstand sich Hopfgarten – auch äußerlich erkennbar – als Punk. Hopfgarten gehört zu denen, die am 7.Oktober 1989 in Halle nach Auseinandersetzungen mit der Polizei auf Lastwagen abtransportiert wurden. Es erging gegen den 17-Jährigen wegen „Rowdytums“ und Verstoßens gegen die staatliche Ordnung ein Haftbefehl. Hopfgarten spricht über Verhöre, Einzelhaft, Verurteilung, die Bildung eines „anarchistischen Blocks“ auf anschließenden Montagsdemos in Halle und Leipzig, wo die ersten Straßenschlachten mit „den Faschos und dem Mob“ stattfanden, die „wunderbare Zeit„, in der „jeden Tag eine neue Kneipe entstand“ und Häuser besetzt wurden.Hier mehr Wendefokus
Mo, 21.10.2024
Thea Ilse durfte als Pfarrerstochter kein Abitur machen, wurde Chemielaborantin in Buna und ab 1984 Pfarrerin in Halle-Trotha. Vor allem diese Tätigkeit – „die privilegierte Rolle im Schutzraum der Kirche“ – brachte Ilse die Nähe zur „Kirche von unten“ und enge Kontakte mit ökologischen Arbeitsgruppen: Sie wurde Redakteurin des „Blattwerk“ – einer Zeitschrift zu ökologischen Themen mit Kleinstauflage. Für Ilse, die das Jahr 1988 als ein sehr depressives („die Stadt verfiel, Chemie zerbröselte, ein ewiger Verlust von Menschen, die dachten wie wir„) erlebt hat und an der Klage gegen die offiziellen Ergebnisse der Kommunalwahl 89 beteiligt war, kam die „Wende nicht ganz zufällig vom Himmel„. Ilse will den Zuwachs an Vielfalt nicht missen, bemerkt aber gleichzeitig einen Verlust des Müßiggangs („die Langeweile der DDR„) in den derzeitigen Verhältnissen.. Hier mehr Wendefokus