02.01. – 02.03.2025
Do, 02.01.2025
Freies Feature *
Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen
Wir hören ein Gespräch mit Julia Roos vom Dubnow-Institut Leipzig zur Ausstellung „Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen“ Ende der 1940er Jahre. Die Ausstellung im Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow stellt Fotografien jüdischen Lebens in Polen unmittelbar nach dem Holocaust in den Mittelpunkt. Sie entstand gemeinsam mit dem Jüdischen Historischen Institut Emanuel Ringelblum in Warschau, das eine der bedeutendsten Sammlungen zur polnisch-jüdischen Geschichte bewahrt. Jüdisches Leben in Polen unmittelbar nach dem Holocaust war voller Ambivalenzen und widersprüchlicher Erfahrungen: zwischen Selbstbestimmung und Gewalt, Trauer und Neuanfang, Wiederaufbau und Emigration. In Niederschlesien, auf ehemals deutschem Gebiet, erlebte jüdisches Leben für einige Jahre eine kurze Blüte. Zeitgleich fanden Übergriffe auf Jüdinnen und Juden statt, der größte Gewaltausbruch war das Pogrom von Kielce im Sommer 1946. Diese Eskalation war einer der wesentlichen Gründe für die Emigration eines großen Teils der Holocaustüberlebenden bis Ende des Jahrzehnts. Die Ausstellung wird bis Dezember 2025 in Leipzig zu sehen sein. Führungstermine im Überblick
Freitag, 10. Januar 2025, 11.30 Uhr
Donnerstag, 16. Januar 2025, 15 Uhr
Dienstag, 21. Januar 2025, 11 Uhr
Donnerstag, 30. Januar 2025, 11 Uhr
Fr, 03.01.2025
Freies Feature *
38c3 – Ein Rundgang über den Chaos Communication Congress 2024
38c3 – Ein Rundgang über den Chaos Communication Congress 2024
Mo, 13.01.2025
Wir hören eine Hörspieladaption des „Ulysses“ von James Joyce. Als er am 13. Januar 1941 starb, erst 58 Jahre alt, hinterließ er ein Werk, das heute immer noch fasziniert. James Joyce: Mit ihm begann die moderne Literatur.Sven Hinz hat aus diesem Bloomsday ein großartiges Hörspiel gezaubert.
Mo, 27.01.2025
Brüche im Erinnern: Die Riebeckstr. 63
Sa, 01.02.2025
Freies Feature *
Ittys Radioséance
Ich habe heute Gäste aus Israel bzw. Menschen, die zwischen Israel und Deutschland pendeln, eingeladen: Ulrich Gutmair, Yosi, Roy und Itai
„Punk aus Israel“ ist der Titel der heutigen Sendung – es wird aber nicht nur um Punk gehen. Im zweiten Teil der Sendung spreche ich mit Yosi und Roy allgemeiner über linke Perspektiven aus Israel.
„Für israelische Punks bedeutete ein klares Bekenntnis zu Pazifismus und Antimilitarismus, dass sie immer mit der Frage konfrontiert waren, was sie angesichts der Vernichtungsdrohungen der arabischen Länder machen würden.“ … mehr dazu: Ittys Radioséance
Mo, 10.02.2025
Heute ist der Geburtstag von Bertolt Brecht. Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA.
Die Aussage „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten“ von Bertolt Brecht (1898 – 1956) scheint fast prophetisch. Diese, unsere Zeiten brauchen gerade deshalb viel mehr Streitbares, Nachdenkenswertes und Mutmachendes. Und da scheint der widersprüchliche und oft verleumdende Brecht eine reichhaltige Fundgrube seinen “Nachgeborenen” hinterlassen zu haben. Diese Schätze will das Programm heben, um die Zuhörenden anzustacheln, zum Streiten, zum (nach-) Denken und Mut machen zur Solidarität als auch zum Kämpfen für eine gerechte Welt. Mike Melzer ist Leiter des Arbeitskreises der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Chemnitz, besitzt wahrscheinlich die größte DEFA-Film-Sammlung und liest seit Jahren in Programmen emanzipatorische Dichtung vor.
Di, 11.02.2025
Freies Feature *
Einsamkeit – Eine erste Annäherung und Hilfen
Einsamkeit ist wahrscheinlich ein Gefühl, das jeder das schon das ein oder andere Mal gespürt hat. Was nur, wenn es auf einmal einen total großen Raum im eigenen Leben einnimmt??
Ich weiß Einsamkeit ist ein wirklich unschönes Gefühl, dass man lieber verdrängen und vielleicht auch nicht unbedingt groß darüber etwas hören möchte. Aber dieses Gefühl kann einem auch zeigen, dass man etwas vermisst, also ein Zeichen sein. Und dadurch eine Möglichkeit, um lieben Menschen den Weg in sein Leben wieder zu öffnen. Und ich finde, da lohnt es sich definitiv das Gefühl Einsamkeit ein wenig näher anzuschauen. Und das tun wir heute in dieser Sendung.
Übernahme von Radio LORA München
Di, 18.02.2025
Freies Feature
Anarchistischer Hörfunk Dresden
Antifaschistischer Widerstand und dessen Folgen – ein Thema, das aktueller denn je ist und über das wir in unserer Februarsendung sprechen werden. Im Januar stellten sich sieben Antifaschistinnen den deutschen Behörden und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Wie den bereits inhaftierten Antifaschistinnen wird auch ihnen vorgeworfen, sich an Angriffen auf Neonazis im Februar 2023 in Budapest beteiligt zu haben, die sich dort zum jährlich stattfindenden NS-verherrlichenden und geschichtsrevisionistischen „Tag der Ehre“ versammelt hatten. Auch ihnen droht nun die Auslieferung in das rechtsautoritär regierte Ungarn, wie bereits im Fall von Maja T., einer antifaschistischen Person, die am 21. Juni 2024 in einer Blitzaktion über Nacht nach Budapest ausgeliefert wurde. Nachdem wir die Entwicklungen im Fall von Maja bereits im vergangenen Jahr in mehreren Sendungen begleitet haben, wollen wir euch in dieser Sendung ein Update zum Budapest Verfahren geben. Dazu haben wir mit Majas Vater gesprochen sowie mit einer Person von BASC, dem Solidaritätsbündnis für die Inhaftierten und Verfolgten Antifaschist*innen im Budapest Komplex.
So, 23.02.2025
Wir hören ein Gespräch mit dem Lyriker und Literaturwissenschaftler Jan Röhnert zu einer Tagung über die Schriftstellerin Elsa Asenijeff, die vom 24.2.-27.2. in Leipzig unter dem Titel „Zwischen Jugendstil und Expressionismus – weibliches Schreiben und literarisches Selbstverständnis bei Elsa Asenijeff“ stattfindet. Die erste wissenschaftliche Tagung zu Elsa Asenijeff an ihrem langjährigen Lebens- und Wirkungsort Leipzig versucht sich ihr daher unter verschiedenen Perspektiven zu anzunähern. Neben Impulsen aus Gender- und Feminismusforschung ist das breite literarische, philosophische und künstlerische Umfeld ihres Schreibens zwischen 1895-1920 zu berücksichtigen, das ihre Nietzsche-Rezeption, ihre Schriften zum Werk Max Klingers, ihr Filmverständnis, ihre Briefwechsel und ihre poetische Formensprache ebenso einschließt wie ihre kulturelle und sprachliche Diversität zwischen Deutschland, Österreich, Bulgarien, Frankreich und Italien sowie die Frage ihres Ausschlusses aus dem literarischen Kanon trotz ihrer Popularität bis zum Ersten Weltkrieg als Autorin und Frau an der Seite Max Klingers.
Mi, 26.02.2025
Freies Feature
Unterwegs im Wildpark Leipzig
Zwei Mitglieder aus der Tagesaktuellen Redaktion haben eine Exkursion durch den Wildpark in Leipzig unternommen und dabei die Führung mit Mikrofon begleitet. Durch den Förster Ralf Herrmann haben wir erfahren, warum Waschbären eigentlich Waschbären heißen, wie man sich am besten verhalten sollte, wenn man einem Wildschwein in freier Wildbahn begegnet, warum bestimmte Auswilderungsversuche kritisch zu betrachten sind und noch vieles mehr. In einer Zeit, in der sich viele Leute zunehmend von der Natur entfremden, macht es sich der Wildpark zur Aufgabe, die Menschen wieder für die Umgebung um sie herum und die dort existierenden Lebewesen zu sensibilisieren und zu begeistern.
So, 02.03.2025
Freies Feature *
Thomas Ebermann: Wahnhafter Faschismus – rationaler Liberalismus?
Wir sprechen mit Thomas Ebermann über den Vortrag und seinen satirischen Abend gegen Irrationalismus & instrumentelle Vernunft „Normal – Eine Besichtigung des Wahns“,
„Der linksliberale Umberto Eco und der Gesellschaftskritiker Herbert Marcuse stimmen in ihren lesenswerten Analysen überein, wenn sie den Faschismus als Irrationalismus charakterisieren. Different werden ihre Auffassungen, wenn Marcuse dem Einbruch des Irrationalen in den Liberalismus nachspürt; wenn er den Faschismus als vom Liberalismus ‚erzeugt‘, vielleicht sogar als dessen ‚eigene Vollendung‘ auffasst. Ist der Faschismus der absolute Gegensatz der bestehenden Ordnung oder deren Enthemmung, Brutalisierung, also ‚Ernstfall ihrer Normalität‘? Gegenwärtig haben wir es eher mit einem Weg der reaktionären Ausprägung der Demokratie als mit ihrer faschistischen Abschaffung zu tun.“