08.05. – 26.06.2023
Mo, 08.05.2023
Der Psychiater Hans-Joachim Maaz, der 1990 mit seinem Buch „Der Gefühlsstau“ einen Bestseller veröffentlichte, untersucht und bearbeitet damals wie heute das „krank werden“ in den jeweils gegebenen Verhältnissen. Maaz erlebte das Jahr 1989 als Befreiung und Verunsicherung zugleich und analysiert mit dem Blick des Psychologen… Hier mehr Wendefokus
Mo, 15.05.2023
Maryke Mühlenbruch studierte Verfahrenstechnik und wurde – als eine der wenigen weiblichen Studierenden – Ingenieurin für chemische Anlagen in Buna. Mühlenbruch – die heute beim Seniorenradio „Phoenix“ bei Radio Corax aktiv ist – beschreibt einen „dreckigen und gefährlichen Betrieb„, den (Arbeits-) Alltag in der Mangelwirtschaft, ihre Vorsicht…
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Mo, 22.05.2023
Raimund Müller kam 1986 zum Abitur nach Halle, „wollte damals die Umwelt der DDR retten“ und nahm einen Studienplatz zur „Rinderzucht“ an, nachdem ihm das Studium der Biologie verwehrt wurde. Müller „pendelte zwischen Kulturbund und Umweltgruppen hin und her„, weswegen „alle dachten ich wäre bei der Stasi“ (Müller war nicht dort: „Die wollten mich nicht„.). Mit Freunden zog Müller in der „Aktion Stadtbegrünung“ los und versuchte das graue Halle in ein blühendes Grün mit Hilfe der Friedhofspflanze Efeu zu verwandeln. Müller erzählt über die Zeit in der Armee (wo Müller sich als Armeeangehöriger in Uniform zu Konzerten in Kirchen begab und Aufrufe des Neuen Forums verteilte), die Angst vor unkontrollierten Reaktionen und über fehlgeschlagene Anwerbeversuche des Staates. Hier mehr Wendefokus
Mo, 29.05.2023
Reinhard Nemson… der einstige Hochschullehrer – er war vor 1989 am Erziehungswissenschaftlichen Institut der MLU – , beschreibt ein ambivalentes Verhältnis zur sogenannten „Wende„; Aufatmen durch die Umbruchstimmung und Enttäuschung über den Verlauf ergänzen sich. Nach der „Wende“ war der promovierte Pädagoge, der sich auch heute noch als „Utopist“ beschreibt, als Sendungsmacher bei Radio Corax aktiv.. Hier mehr Wendefokus
Mo, 05.06.2023
Zeitzeugen und Zeitzeuginnen berichten über das Jahr 1989, erzählen, wie sie die Zeit zwischen Mauerfall und „Wiedervereinigung“ erlebt haben. Hier mehr Wendefokus
Mo, 12.06.2023
Alexander Pehlemann war bei der Armee, auf einer Offiziersschule in der tiefsten Provinz, und erlebte als 21-jähriger „kaserniert“ die sogenannte Wende. Stark beeinflusst von (sub)kulturellen Bewegungen, erlebte Pehlemann die Ereignisse um das Jahr 1989 persönlich als „Zusammenbruch und Implosion„. Gesellschaftspolitisch nennt er es eine „demokratische Konterrevolution“ – auch weil die Idee des Kommunismus von den Machthabern der real existierenden sozialistischen Staaten de facto kaum verfolgt wurden sei.Hier mehr Wendefokus
Mo, 19.06.2023
Werner Pomrehn richtet einen ungewöhnlichen Blick aus der westdeutschen Linken auf die Ereignisse vor und „nach der 1989 vorgefundenen Scheiße“. Pomrehn (der kurzzeitig, 1987, in der DDR lebte) spricht über Brüche, sein Unbehagen beim Blick auf realsozialistische Funktionäre und ein nicht mehr geteiltes Deutschland, Fehler und Verbrechen, Antikommunismus in der BRD, aber auch Auseinandersetzungen gegen stalinistische Tendenzen in der DKP, deren Mitglied Pomrehn war.. Hier mehr Wendefokus
Mo, 26.06.2023
Konrad Potthoff studierte trotz „chronischer Faulheit“ bis 1981 zunächst Biochemie, später Philosophie in Halle und auch an der Filmhochschule in Babelsberg. Gleichzeitig war er Klubleiter eines FDJ-Studentenklubs (Turm), Rettungssanitäter, Kraftfahrer in Algerien und schließlich freischaffender Autor und Geschäftsführer des Künstlerhauses 188 in Halle. Sehr früh schrieb er ein sehr gut verkauftes Kinderbuch [„Wilhelmine und der unheimliche Planet„], welches Potthoff „die halbe DDR ernährte“ und ein Plus an persönlicher Freiheit bedeutete. Zudem war er Teil der von Friedrich Döppe geleiteten kritischen „Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren„. Potthoff vermeidet den Ausdruck „Wende„, denn „so viel habe sich gar nicht gewendet„.. Hier mehr Wendefokus